Klassenstufe 7

1. Netzpause

My life – powered by facebook?

Die Diskussion geht hin und her. Vor einer Stunde ist die Schulklasse in die Räume von Release Netzpause gekommen und jetzt suchen die Jugendlichen nach dem richtigen Stellenwert für Computerspiele oder WhatsApp im eigenen Leben oder in dem der anderen. Schwer wäre es schon, ganz darauf zu verzichten oder auch nur längere Zeit von sozialen Netzwerken oder dem Smartphone abgeschnitten zu sein. Aber viele kennen jemanden, der aus ihrer Sicht zu viel spielt oder chattet und dabei andere Dinge vernachlässigt.

Die Suchtpräventionslehrer*innen ihrer Schule haben sich entschlossen, nicht nur den Konsum von Alkohol oder Cannabis zum Thema zu machen, sondern zusätzlich mit der kompletten Jahrgangsstufe 7 die Präventionsveranstaltungen Netzpause bei dem Kooperationspartner Release zu besuchen. Mit verschiedenen interaktiven Methoden werden die Jugendlichen dazu animiert, sich selber Gedanken über die Notwendigkeit und die Vorteile, aber auch die Gefährdung und die Probleme durch das Kommunizieren und Spielen im Internet zu machen. Jeder der Anwesenden ist regelmäßig online, jedoch gibt es große Unterschiede dabei, in welchem zeitlichen Umfang das geschieht. „Geht das überhaupt, dass man von einem Computerspiel abhängig werden kann?“ Ein Ziel der Veranstaltung ist es, den eigenen Umgang mit den elektronischen Medien zu reflektieren und eine Vorstellung von einem nachteiligen oder abhängigen Verhalten zu bekommen. Dabei kann nicht mit Abschreckung gearbeitet werden, denn sonst wären die Ohren der Jugendlichen schnell verschlossen. Ohne Internet geht es nicht mehr, man muss aber den richtigen Umgang damit lernen. Nach drei Stunden macht sich die Klasse auf den Heimweg – manche mit dem Vorsatz, ein bisschen weniger Zeit mit elektronischen Medien zu verbringen.

Release U21, 2015

 

2. MaiStep

Das Mainzer Schultraining zur Essstörungsprävention (MaiStep) ist eine präventive Intervention gegen Essstörungen, welches an der Uniklinik Mainz entwickelt wurde. Das Programm basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen: statt einem abschreckenden Ansatz, der sich als unwirksam herausgestellt hat, zielt das Programm darauf ab, die Achtsamkeit und die Solidarität der Klasse zu stärken. Außerdem wird an einem funktionalen Umgang mit dem eigenen Körper und Gefühlen gearbeitet und gesellschaftliche Schönheitsideale thematisiert. In vier aufeinanderfolgenenden, in den Fachunterricht integrierten Unterrichtseinheiten besprechen die Fachlehrer*innen die oben genannten Themen auf spielerische Art und Weise. Dabei werden die Schüler*innen durch eine sozialpädagogische Fachkraft des Schülerhauses begleitet und unterstützt.

 

3. Klasse stärken

Ein Programm zur Stärkung und Unterstützung der Klassengemeinschaft in Klassenstufe 7

Neben dem steigenden Leistungsdruck in Klassenstufe 7 befinden sich die Jugendlichen in der Adoleszenz. Die verschiedenen Entwicklungsaufgaben, welche die Schüler*innen bewältigen müssen, stellen sowohl eine Herausforderung für jede*n Einzeln als auch für die Klassengemeinschaft dar.

Klasse stärken ist ein Konzept, dass durch sozialpädagogische Übungen versteckte Schwierigkeiten aufdecken und durch Reflexion und Bearbeitung der Thematiken die Gruppendynamik fördern kann. Die Schüler*innen entwickeln dabei unteranderem soziale Kompetenzen zur Kommunikation und Konfliktlösung.

Das Konzept wird in Kooperation mit der evangelische Jugend Stuttgart (Haus 44) und der Schulpsychologin durchgeführt. Dafür werden zwei Vormittage von der Schule bereitgestellt.

Bildungsziele:

  • Auseinandersetzten mit der eigenen Biografie, Stärken und Grenzen
  • Vertrauensaufbau
  • Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen
  • Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz
  • Bewusstwerden der eigenen Identität
  • Abbau von Berührungsängsten
  • Äußerung von Gefühlen und Meinungen
  • Erprobung der kommunikativen Kompetenzen
  • Förderung und Weiterentwicklung kommunikativer Fähigkeiten
  • demokratisches Aushandeln und Diskutieren
  • Umgang mit Ablehnung einer Idee
  • Wahrnehmung und Anerkennung von Stärken und Grenzen Anderer
  • Respekt vor dem Gegenüber und dessen Eigentum
  • Wahrnehmung von Wertschätzung und Anerkennung
  • Ausbau von Kompromissfähigkeit
  • Wahrnehmung von Beteiligung und Integration in der Gruppe
Sozialpädagogische Übung: Das laufende A